Man liest immer wieder von Pflanzen, die gegen Maulwürfe und Wühlmäuse helfen sollen.
Häufig benannt werden Kaiserkronen sowie Wolfsmilchgewächse.
Zudem soll man die Blätter und/oder Blüten einiger Pflanzen benutzen können, um daraus einen Anti-Wühltier-Sud bzw. eine Jauche herzustellen.
Damit soll man dann die Gänge der Wühltiere fluten, um sie zu vertreiben. Zum Beispiel Kalt- bzw. Warmwasser-Auszüge aus Holunderblüten oder Meerrettich sollen wirksam sein.
Wissenschaftliche Belege über die Wirksamkeit von Pflanzen gegen Maulwürfe und Wühlmäuse gibt es bislang nicht.
Wie sollen Pflanzen gegen Wühltiere wirken?
Damit Kaiserkronen gegen Maulwürfe und Wühlmäuse wirken können, reicht eine Pflanze nicht aus. (Kaiserkronen bei Amazon)
Da es bisher an Untersuchungen zum Thema fehlt, sind die Wirkmechanismen noch unbekannt.
Mögliche Wirkungsweisen:
Geruch vertreibt (Ausscheidungen, Ausdünstungen)
Geschmack vertreibt (pflanzliche Abwehrstoffe)
Beim Maulwurf indirekt durch das Vertreiben von Futtertieren.
Generell wird angenommen, dass der Geruch und/oder die Ausdünstungen von Pflanzen vertreibend oder vorbeugend wirken können.
Einige der zur Rede stehenden Pflanzen und Blumenzwiebeln riechen besonders stark oder ihr Saft ist ätzend/giftig.
Daher sollen sie abwehrend wirken – oder von Wühlmäusen verschmäht werden.
Einige Pflanzen könnten zudem indirekt gegen Maulwürfe wirken, indem sie deren Beutetiere (Würmer und Insekten) vertreiben. Ein Kandidat hierfür ist zum Beispiel die Tagetes.
Schließlich gilt es, bei der Beurteilung der Wirkkraft zu bedenken, dass die Wirkung der Pflanzen sorten- und standortabhängig sein kann.
Sorten- und Standortabhängigkeit
Es wird zum Beispiel vermutet, dass neuere Tagetes-Züchtungen weniger wirksam seien.
Nur alte „stinkende“ Sorten würden wirken, denn der unangenehme Geruch wurde gezielt herausgezüchtet.
Dies könnte ein Grund dafür sein, dass derart widersprüchliche Aussagen über die Wirksamkeit einiger Arten entstanden sind.
Neben Knoblauch soll auch Zierlauch gegen Wühlmaus und Maulwurf wirken.
Nun folgen Listen mit Pflanzen, von denen angenommen wird, dass sie Maulwurf und/oder Wühlmaus fernhalten können.
Kräuter & Nutzpflanzen
Stark riechende Pflanzen:
Basilikum (Ocimum Basilicum)
Minze (Mentha) – verschiedene Arten – lassen sich leicht über Stecklinge vermehren.
Thymian (Thymus)
Ysop (Hyssopus Officinalis) – stark duftend – auch als Bienenkraut bekannt.
Lauch (Allium) – neben Porree sollen auch Zierlaucharten und Bärlauch wirksam sein. Insbesondere Knoblauch verbreitet einen scharf beißenden Geruch, der die Tiere vertreiben und fernhalten soll. Riesenzierlauch (Allium Gladiator) wird manchmal sogar als Wühlmausschreck-Pflanze verkauft.
Diese Nutzpflanzen verströmen spezielle Duftstoffe, womit ihre Wirkung gegen Maulwurf und Wühlmaus erklärt wird.
Doch welcher Duft verantwortlich ist und wie genau die Pflanzen wirken, ist noch unbekannt.
Auch um dem Insektensterben entgegenzuwirken, erscheint es sinnvoll, diese Pflanzen im Garten zu haben.
Denn zahlreiche Nutzinsekten profitieren von diesen Gartenkräutern und damit letztlich auch nützliche Insektenfresser wie Igel, Amphibien und Vögel.
Der Saft von Wolfsmilchgewächsen reizt die Schleimhäute und soll gegen Wühlmäuse und Maulwürfe schützen.
Blumen, Sträucher, Stauden
Vorsicht: Einige der folgenden Pflanzen sind giftig.
Wenn man Kinder hat, die im Garten spielen, ist es besser, auf giftige Arten zu verzichten.
Die vielfach als besonders wirksam beschriebenen, Wolfsmilchgewächse können zudem auch beim Menschen Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen.
Eine Reihe der folgenden Gewächse haben eine große Zwiebel/Knolle, in der die Pflanze überwintert.
Auch sind mehrere Liliengewächse in der Liste vertreten.
Dies lässt vermuten, dass einige Arten oder Gattungen „gelernt“ haben, ihre unterirdisch konzentrierten Energiespeicher gegen Fraßfeinde zu schützen – z. B. gegen Mäuse, Insekten, Würmer.
Zierpflanzen von A bis Z
Gemeine Ochsenzunge
(Anchusa Officinalis) – auch Liebäugel/Blutwurz genannt – Vorsicht: giftig!
Kaiserkrone
(Fritillaria Imperialis) – starker Geruch der Knollen/Zwiebeln – Vorsicht: giftig!
Kaiserkronen sind die Pflanze der Wahl vieler Gärtnerinnen gegen Wühlmäuse und Maulwürfe.
Sie bilden im Frühling einen großen Blütenstand und ziehen sich danach wieder unter die Erde zurück.
Man setzt die Knollen im Herbst – am besten gleich eine größere Anzahl.
Denn einzelne Pflanzen reichen in der Regel nicht aus, um die Wühltiere abzuwehren.
Man kann sie auch vorbeugend um ein zu schützendes Gebiet herum anpflanzen.
Ebenfalls besonders nachhaltig und auch im Einklang mit der Natur ist das Anlocken und Ansiedeln von natürlichen Feinden.
Dazu zählen zum Beispiel:
Eulen & Käuze: z. B. Schleiereulen oder Waldkauz
Greifvögel: z. B. Turmfalke oder Mäusebussard
Marderartige: z. B. Mauswiesel & Hermelin
Für Greifvögel kann man Ansitzstangen (Julen) aufstellen.
Schleiereulen und Waldkäuze kann man mit speziellen Nistmöglichkeiten anlocken.
Wiesel und Hermelin werden zum Beispiel durch großräumige Stein- und Reisighaufen angelockt, wenn sie darin Unterschlupf finden und ein Nest anlegen können.
Möchte man die natürlichen Feinde im Garten ansiedeln, dann ist es besonders wichtig, dass man auf den Einsatz von Gift verzichtet – und auch der Nachbar.
Denn vergiftete Mäuse, Maulwürfe oder Ratten werden häufig von den Raubtieren gefressen.
Dann gehen auch diese Tiere zugrunde, was letztlich eine Mäuse- oder Rattenplage noch verschlimmern kann.
Doch auch Karbid-Gase wirken meist nur kurzfristig und sind zudem mit Gesundheitsgefahren verbunden.
Ungefährlicher ist die Anwendung von Buttersäure. Sie stinkt zwar bestialisch und für lange Zeit, doch damit kann man die geruchsempfindlichen Tiere meist wirksam vergrämen.