Maulwürfe und Wühlmäuse sind von Natur aus ängstliche Tiere.
Daher liegt die Idee nahe, sie mit Geräuschen zu verschrecken.
Dafür kann man etwa einen Maulwurfschreck oder Wühlmausschreck benutzen.
Alternativ bietet sich allerdings auch ein Windrad/Windspiel an, das unangenehme Geräusche und Erschütterungen erzeugt.
Inhaltsverzeichnis
Funktion & Wirkung
Wühltiere leben unter der Erde, meist in völliger Dunkelheit.
Dort müssen sie sich auf ihr gutes Gehör verlassen können.
Möchte man sie vom Rasen oder aus dem Garten vertreiben, kann man sich diese Tatsache zunutze machen.
Man kann Windräder, Windmühlen oder Windspiele aufstellen, die in unregelmäßigen Abständen Geräusche und Erschütterungen/Vibrationen an das Erdreich abgeben.
Je nachdem, ob man es mit einer Wühlmaus oder einem Maulwurf zu tun hat, sind unterschiedliche Geräusche und Töne wichtig.
Geräusche werden unterteilt in Schall, Infraschall und Ultraschall.
Infraschall liegt unterhalb von 16 bis 20 Hertz und ist für Menschen nicht hörbar.
Ultraschall hingegen liegt im Bereich über 16 Kilohertz, was junge Menschen manchmal sogar noch hören können.
Maulwürfe können hingegen nur bis zu 3 Kilohertz hören; sie sind also taub für Ultraschall und höhere Frequenzen.
Mäuse wiederum können auch Ultraschall (bis 70 kHz) hören und reagieren darauf empfindlich.
Deshalb arbeitet ein Wühlmausschreck oft mit Ultraschall.
Bei Maulwürfen ist jedoch fraglich, ob sie ein hohes Quietschen hören können.
Gleiches gilt übrigens auch für eingegrabene Flaschen und ihr Pfeifen.
Wahrscheinlich könne Maulwürfe davon nur die tieferen Töne wahrnehmen.
Bei Maulwürfen arbeitet man daher hauptsächlich mit niedrigen Frequenzen im Bereich von 300 bis 1000 Hertz und Erschütterungen/Vibrationen – siehe Maulwurfschreck.
Denn Erschütterungen bereiten den Tieren nicht nur Angst, sondern stören sie auch bei der Suche nach Futter.
Wenn sie nicht schlafen, sitzen Maulwürfe nämlich in ihren Gängen und lauschen, ob sich irgendwo in ihrem Gangsystem etwas bewegt.
Dabei können sie auch kleinste Erschütterungen spüren.
Dann eilen sie möglichst schnell dorthin, um den Wurm oder die Käferlarve zu fressen.
Deshalb fühlen sich Maulwürfe durch unregelmäßige Vibrationen besonders gestört.
Auch Kinder oder Hunde, die auf dem Rasen spielen, stören den Maulwurf bei der Futtersuche.
Daher ist es wichtig, ein Windrad oder Windspiel so aufzustellen, dass es nicht fest in der Erde verankert ist.
Dann kann der Befestigungsstab hin und her wackeln und dabei Erschütterungen an die Erde abgeben.
Anwendung/Aufbauanleitung
Wie weit sich die Geräusche und Erschütterungen im Erdreich ausbreiten können, ist eine Frage, die bisher nicht eindeutig geklärt werden konnte.
Denn die Reichweite hängt von der Beschaffenheit des Bodens sowie von der Art des Geräusches ab.
Von Herstellern wird angegeben, dass Wühlmaus- und Maulwurfschreck einen Kreisdurchmesser von rund 10 bis 20 Metern abdecken, was ungefähr 300 bis 1500 Quadratmetern Fläche entspricht.
Es wird angenommen, dass in sandigen Böden die Geräusche weniger gut geleitet werden als in lehmiger, schwerer Erde.
Daher benötigt man auf Sandboden wahrscheinlich mehr Geräuschquellen für die gleiche Fläche.
Sowieso ist es ratsam, mit mindestens zwei Windrädern/Windspielen zu arbeiten.
Auch bei großen Grundstücken kann man die Wühltiere dann, langsam in Richtung Grundstücksgrenze treiben.
Ebenso geht man vor mit Maulwurf- und Wühlmausschreck:
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Dabei beginnt man mit der Vergrämung nahe einer Hauswand und versetzt die Windräder dann alle 5 bis 10 Tage weiter in Richtung Wühlmaus- oder Maulwurfbau.
Es ist nicht ratsam, die Geräuschquelle direkt über dem Bau zu platzieren oder gar in die Hügel zu stecken – vielmehr sollte man den Tieren einen Fluchtweg vorgeben.
Wenn man mit der Maßnahme beginnt, kann es sein, dass zunächst einmal noch mehr Erdhügel entstehen.
Das ist dann in der Regel ein Zeichen dafür, dass die Tiere sich gestört fühlen.
Die Verwendung von Windspielen ist insbesondere sinnvoll, weil sie unregelmäßige Geräusche erzeugen.
Denn die Tiere gewöhnen sich sonst daran und fühlen sich nach einer Weile nicht mehr gestört.
Um einem Gewöhnungseffekt vorzubeugen, kann es außerdem hilfreich sein, gelegentlich für einige Tage die Windräder zu blockieren oder komplett zu entfernen.
Man muss sich nämlich darauf einstellen, dass diese Art des Vergrämens einige Wochen dauern kann.
Besonders Weibchen mit Jungtieren lassen sich oft nicht durch Geräusche vertreiben.
Hinzu kommt, dass einige Tiere ängstlicher und geräuschempfindlicher sind als andere.
Wenn man Pech hat, ist alle Mühe vergebens und die Tiere erkennen zu schnell, dass die Geräusche keine Gefahr darstellen.
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Bei der Produktwahl kommt es darauf an, welche Geräusche man erzeugen möchte.
Letztlich ist es am besten, wenn man sowohl Quietschen als auch Erschütterungen erzeugt.
Daher eignen sich Windräder und -mühlen besonders gut, bei denen Metall gegen Metall schleift und die gleichzeitig eine große Angriffsfläche für den Wind haben.
Denn je größer die Angriffsfläche, desto mehr Druck wird auf den Befestigungsstab ausgeübt und dann sind auch die in den Boden abgeleiteten Erschütterungen stärker und weitreichender.
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Gartenwindräder aus Metall
Auch Windräder aus Metall werden nicht sofort unangenehme Geräusche erzeugen.
Erst wenn sie eine Weile Wind und Wetter ausgesetzt sind, setzen Quietschgeräusche ein.
Dafür ist es auch wichtig, dass man die Lager nicht ölt.
Man kann zu Beginn sogar mit ein bisschen Wasser nachhelfen und so das Anrosten fördern.
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Windmühlen aus Kunststoff
Auch ganz einfache Windmühlen aus Plastik/Kunststoff können einen Effekt haben.
Dafür stellt man sie so auf, dass ihr Befestigungsstab bei Wind in der Erde kräftig hin und her wackelt.
Man kann sie zum Beispiel auch in eine leere Flasche stellen, die man im Boden vergräbt.
Zusätzlich sollte man sie dann jedoch auch festbinden, damit die Windmühle nicht wegfliegen kann.
Dann wackelt der Stab in der Flasche hin und her und erzeugt dabei Geräusche und Erschütterungen.
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Windrad selbst bauen: DIY Ideen
Wer gerne bastelt, kann sich mit einfachen Mitteln auch ein Windrad oder ein Windspiel selber herstellen.
Dafür kann man alte Dinge benutzen, die man sonst wegschmeißen würde.
Zum Beispiel kann man das Radlager eines alten Fahrradreifens benutzen – auch andere Radlager sind geeignet (z. B. Skateboard, Rollschuhe, Rollerblades etc.).
Die Radlager verbindet man dann zum Beispiel mit einem ausgedienten Lüfterrad (z. B. aus einer Motorkühlung, Ventilator etc.).
Befestigt man beides stabil auf einem Metall- oder Holzstab, dann ist das Windrad schon fertig.
Dafür benötigt man allerdings etwas Zeit, handwerkliche Erfahrung und die passenden Werkzeuge.
Vorteile
Im Vergleich mit einem Maulwurf- oder Wühlmausschreck benötigen Windräder und -mühlen weder Batterien noch Sonnenlicht, um zu funktionieren.
Durch die Wetterabhängigkeit schwankt die Stärke der Geräusche/Erschütterungen und das wirkt einem Gewöhnungseffekt entgegen.
Zudem sind Windräder auch noch eine schöne Gestaltungsidee für den Garten und einige Modelle können auch noch die Windrichtung anzeigen.
Weiterer Vorteil ist, dass diese Methode der Vergrämung auch bei Maulwürfen erlaubt ist, da die Tiere dabei nicht zu Schaden kommen.
Der teils aufwendige Einsatz von Gift oder Fallen ist dann unnötig.
Nachteile
Die Erfolgsaussichten sind mit 50 Prozent zwar besser als nichts, doch auch nicht besonders hoch.
Das kann daran liegen, dass einige Tiere resistenter gegenüber Lärm sind als andere oder Gewöhnungseffekte zu schnell entstehen.
Weniger passend ist diese Methode für sehr windgeschützte Gärten.
Problematisch wird es auch, wenn die Geräusche nicht nur die Wühltiere stören, sondern auch die Nachbarn.
Fazit
Ein Windrad/Windspiel kann in vielen Gärten eine Möglichkeit sein, um Maulwurf und Wühlmaus zu vertreiben.
Doch es funktioniert nicht immer und muss manchmal mit anderen Mitteln kombiniert und ergänzt werden.
Ein Erfolg stellt sich eventuell erst nach einigen Wochen ein.
Wichtig ist es, den Erdspieß – zwar tief – doch nicht zu fest in der Erde zu verankern.
Dann kann er sich bei Wind hin und her bewegen und dabei zusätzlich zum Quietschen Erschütterungen erzeugen, die den den Frieden von Maulwurf und Wühlmaus stören.
Alternativen
Alternativ bieten sich eine Reihe von Geräuschquellen an, die man benutzen kann.
Zum Beispiel kann man einen Wecker oder ein altes Handy im Gangsystem vergraben, das dann mehrmals am Tag unterschiedliche Geräusche und Vibrationen von sich gibt.
Man kann die Tiere auch mit einer Funk-Türklingel stören, die ebenfalls wasserdicht verpackt in den Gängen vergraben wird.
Aus der Ferne kann man dann unregelmäßig läuten und so die Tiere erschrecken.
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Eine weitere Alternative ist der bereits erwähnte Maulwurf- oder Wühlmausschreck.
Diese Geräte erzeugen auch Erschütterungen und/oder Schallwellen, mit denen man Maulwurf und Wühlmaus aus dem Garten verdrängen kann.
Doch auch sie sind keine Garantie und funktionieren nicht in jedem Garten.
Mehr Informationen hier: Maulwurfschreck oder Wühlmausschreck richtig verwenden.
Wer nicht so lange warten möchte, kann auch versuchen, Wühlmäuse mit speziellen Fallen zu fangen – doch Vorsicht: bei Maulwürfen ist das Fangen verboten.
Mehr Informationen hier: Wühlmausfalle richtig aufstellen.
Eine 100%ige Garantie kann man erreichen mit sogenannten Maulwurfsperren.
Das sind Netze oder Gitter, die waagerecht unter dem Rasen verlegt werden.
Das ist zwar aufwendig, doch dann hat man für rund 30 Jahre seine Ruhe.
Maulwurf oder Wühlmaushaufen sind dann kein Problem mehr.
Maulwurfsperren kommen zum Beispiel auf Golfplätzen oder Fußballfeldern zum Einsatz.
Es gibt auch die Möglichkeit, eine senkrechte Sperre um die zu schützende Fläche herum anzulegen.
Das kann man machen, wenn man das Problem hat, dass immer wieder neue Wühltiere einwandern.
Mehr Informationen hier:
Maulwurfsperre richtig verlegen.
Wühlmausgitter als Wurzelschutz für Hügel- und Hochbeete.
Anti-Wühlmauskörbe für Obstbäume, Stauden und Blumenzwiebeln.
Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, die natürlichen Feinde von Maulwurf/Wühlmaus in den Garten zu locken.
Hier findet man außerdem eine Übersicht über Methoden zur Maulwurfabwehr respektive zum Wühlmausschutz:
Wühlmäuse umweltfreundlich vertreiben.
Maulwurf vertreiben: ohne Gewalt.
Umweltfreundliche Maulwurfabwehr: Empfehlungen
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Achtsamer Konsum: Bitte kaufen Sie nur, was Sie oder Ihr Garten wirklich brauchen.
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Hallo Alex
Super! Danke für deine ausführlichen Tipps. Mein Grundstück am Waldrand ist durch und durch von Wühlmäusen bevölkert, und sie haben schon so manchen Baum und Strauch auf dem Gewissen.
Ich finde die Ideen mit den Windrädern großartig und werde das mal ausprobieren. Natürlich mache ich mir über eine Vertreibung, so wie du sie so gut beschrieben hast, keine Illusionen, aber es reicht ja vielleicht auch schon, den kleinen Kerlchen das fette Leben ein bisschen zu versauern .
Ich freue mich schon darauf, gleich noch Neues über die anderen ’netten‘ Gartenmitnutzer zu erfahren.
Herzlichen Gruß
Marion
Danke für den Bericht. Aber wo bekomme ich in der Nähe von Vilshofen u. Bad Griesbach so ein Windrad?
Guten Tag Frau Erley,
vielen Dank für die Frage.
Sie können Windräder auch im Baumarkt kaufen – etwa bei Obi: Angebote ansehen und online vorbestellen.
Viel Freude im Garten,
Alex
Ein Bekannter empfahl, ein selbstgebasteltes Windrad an einem Schrittmotor und diesen an einer Metallstange zu befestigen.