Wer Maulwürfe auf seinem Grundstück hat, kann davon ausgehen, dass der Boden gesund ist und zahlreiche Kleinlebewesen enthält.
Ein Boden, in dem Maulwürfe leben, ist des Weiteren meistens wühlmausfrei.
Denn der Nachwuchs von Wühlmäusen zählt auch zur Nahrung von Maulwürfen.
Der Maulwurf frisst jedoch in der Regel keine Pflanzen und schadet den Wurzeln im Boden nicht, ganz anders als Wühlmäuse (Schermäuse).
Ähnliche Fragen:
Nutzt oder schadet ein Maulwurf im Garten?
Wie unterscheidet man Wühlmäuse und Maulwürfe anhand der Hügel und Gänge?
Inhaltsverzeichnis
Insektenfresser
Maulwürfe sind Fleischfresser und gehören zur Ordnung der Insektenfresser (Eulipotyphla).
Ein erwachsener Maulwurf lebt also hauptsächlich von tierischer Nahrung in Form von Insekten und Würmern.
Doch grundsätzlich frisst er alle Tiere, die er festhalten und töten kann.
Zum Maulwurf-Speiseplan gehören unter anderem:
- Regenwürmer und deren Kokons
- Schmetterlingsraupen (Erdraupen)
- Käferlarven
- Schnecken
- Schnakenlarven
- Tausendfüßler (Hundertfüßer)
- Eulenfalter
- Laufkäfer
- Spinnen
- Milben
- Asseln
- Ameisen (auch Ameiseneier)
- Fliegenmaden (z. B. von Langbeinfliegen)
- Haarmücken
- Drahtwürmer (Schnellkäferlarven).
Abhängig vom Bodentyp machen Regenwürmer einen Hauptteil der Nahrung aus.
Auf Rasenflächen sind dies bis zu 75 %, im Laubwald rund 50 % und in Kiefernwäldern 25 %.
An mageren Standorten sind verschiedene Fliegenmaden und Käferlarven die Hauptnahrungsquelle – abhängig von der Jahreszeit.
Dazu zählen viele Engerlinge, die Larven der großen Familie der Blatthornkäfer.
Darunter früher bedeutende Pflanzenschädlinge, wie zum Beispiel:
- Maikäfer
- Junikäfer.
Video: Sind alle Engerlinge schädlich?
Zudem werden auch kleine Wirbeltiere von Maulwürfen gefressen – vorrangig junge, schwache oder tote Tiere (Aas).
Sie machen jedoch nur rund 10 % der Maulwurfernährung aus.
Wirbeltiere, die ein Maulwurf frisst, sind zum Beispiel:
- Frösche
- Schlangen
- Eidechsen
- Vögel
- Blindschleichen
- Spitzmäuse.
Manchmal gelangen auch Pflanzenteile, Haare und Steine gemeinsam mit tierischer Nahrung in den Magen eines Maulwurfs.
Dies geschieht jedoch nur zufällig. Bewusst würden Maulwürfe Pflanzen nicht fressen.
Nahrungsaufnahme in der Natur
Ein Maulwurf begibt sich in der Regel dreimal pro Tag auf Nahrungssuche.
Dabei nimmt er jeweils rund 20 bis 30 Gramm Nahrung zu sich.
Dazu sucht er primär seine unterirdischen Gänge nach Beutetieren ab.
Um Nahrung aufzuspüren, nutzt er seinen ausgezeichneten Tast-, Gehör- und Geruchssinn.
Zudem ist er in der Lage, kleinste Erschütterungen im Erdboden wahrzunehmen, wie sich bewegende Larven und Würmern sie verursachen.
Tagsüber verlässt ein Maulwurf fast nie seinen Bau.
Doch im Schutz der Dunkelheit sucht er manchmal auch an der Erdoberfläche nach Insekten und Schnecken.
Maulwürfe sind das ganze Jahr über aktiv und halten keinen Winterschlaf.
Wenn der Boden im Winter gefriert, legen sie im Tunnelsystem vermehrt neue und tiefere Gänge an.
Denn in der kalten Erde verfallen die meisten Insekten in eine Starre und Würmer rollen sich ein.
Sie bewegen sich also nicht mehr durch die Erde, fallen nicht mehr in die Tunnel und sind für Maulwürfe dann schwerer aufzuspüren.
Das kann im Winter temporär zu vermehrter Aktivität und mehr Maulwurfshügeln führen.
Der Erdauswurf wird dabei mit viel Kraft auch durch die gefrorene Erdschicht gedrückt.
Manchmal werden direkt unter einer Schneedecke Laufgänge angelegt.
In Gefangenschaft fressen Maulwürfe auch Mehlwürmer.
Doch gefangene Maulwürfe überleben selten lange Zeit.
Zudem stehen sie unter Naturschutz und es ist verboten, sie zu fangen und einzusperren.
Video: Warum buddelt der Maulwurf? | Anna und die wilden Tiere | Doku für Kinder vom Bayerischen Rundfunk
Vorratskammern für Regenwürmer, Insekten etc.
Maulwürfe legen sich Vorratskammern mit Regenwürmern, Engerlingen, Raupen und Käferlarven an.
Diese werden nicht gezielt für den Winter geschaffen, sondern immer dann, wenn die Tiere mehr Nahrung finden als sie fressen können.
Es befinden sich insbesondere auch im Frühjahr und Sommer große Vorräte im Maulwurfbau.
In einem ausgegrabenen Bau in Norddeutschland fanden Forscher insgesamt:
- 578 Regenwürmer
- 4 Käfer-Engerlinge
- 67 Schmetterlingsraupen
- und drei Schnellkäferlarven.
Manchmal werden auch mehrere Vorratskammern im Bau platziert.
Bei dem hier skizzierten Maulwurfbau, lag die Kammer rund 15 Zentimeter tief unter der Erdoberfläche.
Insgesamt können die Vorräte insgesamt über 2 Kilogramm wiegen.
Damit die gefangenen Regenwürmer nicht fortkriechen, beißt er ihnen den Kopf ab, ohne sie dabei zu töten.
Denn viele Regenwürmer können Teile ihres Körpers regenerieren, wenn diese abgetrennt werden – auch ihren Kopf plus Gehirn.
Einige Organe können jedoch nicht nachwachsen, weshalb beim Zertrennen eines Wurms nicht zwei neue nachwachsen können – wie manchmal angenommen wird.
Während des Nachwachsens des Kopfes bewegen sie sich nicht mehr und verfallen in eine sogenannte Regenerationsstarre.
Die Regeneration dauert rund zwei Monate. Danach können die Würmer wieder entkommen, wenn sie bis dahin nicht gefressen wurden.
Einen 15 cm langen Regenwurm kann ein hungriger Maulwurf in weniger als 30 Sekunden verspeisen.
Dabei beginnt er immer mit dem Kopfende des Wurms. Dies tut er, weil er den Darminhalt des Wurms nicht mitfressen möchte.
Den Darm quetscht er nämlich beim Fressen mit seinen Pfoten wie eine Tube aus. Gleichzeitig wird dabei die am Wurm haftende Erde abgestreift.
Tagesbedarf an Nahrung
Ein Maulwurf muss täglich rund 80 – 100 Gramm Nahrung zu sich nehmen, um zu überleben.
Das ist das Gewicht von rund 50 bis 70 Regenwürmern und entspricht ungefähr seinem Körpergewicht.
Maulwürfe haben einen schnellen Stoffwechsel und verbrauchen daher viel Energie.
Findet er nicht genügend Nahrung, legt er neue Gänge an.
Am meisten Nahrung benötigten Weibchen, wenn sie im Frühling die Jungtiere großziehen: Maulwurf Fortpflanzung.
Fazit
Wer mit den Maulwurfshügeln auf seinem Grundstück leben kann, darf sich freuen, einen gesunden lebendigen Boden zu haben.
Die gut durchgesiebte, krümelige Erde kann dann und wann für Topfpflanzen benutzt werden.
Abhängig vom Maulwurfbestand wird das Grundstück auch weitgehend wühlmausfrei bleiben.
Zwar fressen Maulwürfe auch nützliche Tiere wie Laufkäfer.
Doch da sie auch viele Schädlinge verspeisen, überwiegt der Nutzen den Schaden.
Für all jene, die dennoch versuchen möchten, Maulwürfe loszuwerden, hier ein Überblick über friedliche Mittel der Vergrämung;
Wie kann man einen Maulwurf vertreiben?
Quellen
Mesch, Herbert: Wühlmaus und Maulwurf im Garten. – Dieses Buch hilft Gartenfreunden dabei, sich mit den Tieren vertraut zu machen. Es behandelt die Lebensweise und Möglichkeiten, auf einen Befall zu reagieren.
Mesch, Herbert: Mein Name ist Maulwurf. – Dieses Werk fasst das Wissen über den Europäischen Maulwurf in leicht verständlicher Schreibweise zusammen.
Herbert Mesch war ein deutscher Talpaloge (Maulwurfforscher). Er wirkte 40 Jahre im staatlichen Pflanzenschutzdienst – zuletzt an der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft.
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Auf Wikipedia gibt es noch mehr Infos über die Lebensweise des Europäischen Maulwurfs: hier.
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Meine Lebendfalle hat einen Durchmesser von 45 mm . Gibt es noch Lebendfallen mit grösserem Durchmesser? Mein Maulwurf gräbt immer an der Falle vorbei.
Hallo Carsten,
bitte sei Dir bewusst, dass das Fangen von Maulwürfen verboten ist. Hierbei drohen 5-stellige Bußgelder.
Lebendfallen orientieren sich an der Größe der Gangöffnungen. Sie liegen stets im Bereich 45 bis 55 mm.
Verwendet werden sie vor allem als Wühlmausfalle.
Allerdings ist es – wie Du schon erfahren hast – schwierig und aufwendig, Wühltiere zu fangen.
Sinnvoller ist es daher, Maulwürfe zu vertreiben.
Alternativ bieten sich horizontale Sperren an, um einen Rasen unattraktiv zu machen.
Mehr dazu hier: Maulwurfsperren verlegen: Maulwurfgitter – Maulwurfnetz.
Zudem rate ich dazu, die natürlichen Feinde im Garten zu fördern: Feinde von Maulwürfen-Wühlmäusen anlocken und ansiedeln.
Trotz allem viel Freude im Garten wünscht,
Alex