Es ist manchmal nicht sofort ersichtlich, welches Wühltier man im Garten hat.
Die Erdhügel und Gänge von Maulwurf und Wühlmaus (v. a. Ostschermaus) können sich nämlich zum Verwechseln ähnlich sehen.
Doch weiß man, worauf man achten muss, erkennt man schnell, um welches Tier es sich handelt.
Möglichkeiten der Unterscheidung bieten u. a.:
- Erdhügel
- Gänge
- „Verwühlprobe“
Zunächst beginnt man mit der Analyse der Erdhaufen.
Inhaltsverzeichnis
Erdhügel: Welche Unterschiede gibt es?
Im Vergleich mit Maulwurfshaufen sind Erdhügel von Wühlmäusen in der Regel flacher, ovaler und weniger stabil aufgebaut.
Die Gangöffnung unter einem Wühlmaushaufen befindet sich eher im Randbereich und von dort führt der Gang schräg nach unten in die Erde.
Beim Maulwurfshaufen befindet sich die Öffnung meist in der Mitte des Haufens und führt senkrecht nach unten.
Hat man einen Gang freigelegt, zeigen sich weitere Unterschiede.
Video: Maulwurf und Wühlmaus Unterschied
Bau & Gangsystem: Merkmale
Die folgende Zeichnung zeigt einen typischen Maulwurfbau im Überblick.
Dieser Bau umfasste eine Fläche von rund 650 m² und eine Länge des Gangsystems von 178 m – ein Wühlmausbau ist in der Regel nur etwa 25 m lang.

Insgesamt wurden drei Nester (N) und eine Vorratskammer (V) gefunden, rund 50 Maulwurfshaufen sind gekennzeichnet.
Wie die Skizze veranschaulicht, besteht ein Maulwurfbau nicht aus Rundgängen, sondern aus einer Vielzahl von Sackgassen.
Diese Sackgassen sind sogenannte Jagdgänge, die oberflächennah in 1 bis 10 cm Tiefe liegen.
Die Hauptgänge und Laufröhren liegen etwas tiefer in rund 15 – 25 cm Tiefe. Sie sind fester als die Jagdgänge und über ihnen befinden sich die größeren Erdauswürfe.
Beim obigen Maulwurfbau befindet sich der tiefste Punkt bei einem Nest rund 30 cm unter der Oberfläche.
Ein Wühlmausbau verfügt über deutlich weniger große Erdauswürfe – in der Regel nicht viel mehr als fünf.
Zudem werfen Wühlmäuse meist nur im Herbst und Winter neue Haufen auf. Ihr Bau verfügt zudem oft nur über ein Nest.
Wenn man ihre Gänge öffnet, erkennt man bei Wühlmäusen einen hochovalen Gang. Wühlmausgänge sind rund 5 cm breit und 5,5 bis 8 cm hoch (insbesondere Ostschermaus).
Beim Maulwurf ist es umgekehrt. Maulwurfsgänge sind quer- oder breitoval: 4–5 cm breit und 3–4 cm hoch.
Außerdem findet man bei Wühlmäusen in der Regel angenagte Pflanzenteile und Wurzelreste in den Gängen.
Die Gänge des Maulwurfs hingegen sind sauberer und enthalten keine Pflanzenreste.
Weitere Informationen findet man im Buch Wühlmaus und Maulwurf im Garten von Herbert Mesch (Angebote bei eBay).
Verwühlprobe
Um 100%ig sicherzugehen, kann man eine sogenannte „Verwühlprobe“ durchführen.
Wühlmäuse verschließen und verwühlen geöffnete Gänge relativ rasch wieder. Spätestens nach 24 Stunden sind die Gänge wieder verschlossen – oft schon viel schneller.
Maulwürfe hingegen lassen sich in der Regel mehr Zeit und sie „untergraben“ geöffnete Gänge. Das heißt, sie legen unter dem geöffneten Gang eine „Unterführung“ an.
Durchführung der Verwühlprobe
Für die Verwühlprobe legt man ein rund 30 cm langes Gangstück frei, sodass dabei zwei Gangöffnungen entstehen.
Sind beide Gangöffnungen nach spätestens 24 Stunden wieder verschlossen oder „verwühlt“, handelt es sich eindeutig um Wühlmausgänge.
Hier ein Beispiel für die Verwühlstelle einer Wühlmaus:

Findet man später unterhalb des geöffneten Gangs eine neue Verbindung, kann man sicher sein, dass man einen Maulwurf im Garten hat.
Hier eine typische Maulwurf-Verwühlstelle:

Mit einer Verwühlprobe kann man auch herausfinden, ob ein Gangsystem noch bewohnt wird oder bereits verlassen ist.
Beispiel aus der Praxis
Maulwurf-Verwühlstelle bei sandigem Boden
Fazit
Anhand der Form und Ausprägung der Haufen und Gänge lassen sich Wühlmäuse und Maulwürfe relativ sicher unterscheiden.
Mit der Verwühlprobe kann man schließlich 100%ig sicher gehen.
Wenn man Wühlmäuse im Garten hat, erfährt man hier, wie man sich gegen sie zur Wehr setzen kann: Wühlmäuse vertreiben.
Den sichersten Schutz für Pflanzen bieten allerdings spezielle Wühlmauskörbe.
Da Maulwürfe unter Naturschutz stehen, darf man sie weder töten noch fangen. Nur sanfte Methoden der Vergrämung sind erlaubt.
Mehr dazu hier: Maulwürfe vertreiben.
Auch hier ist jedoch das beste Mittel der Einsatz von Maulwurfgitter bzw. Maulwurfnetz.

Stand: 24. April 2023
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